Die Anzahl von Kunsttransporten nimmt weltweit immer weiter zu. Gemälde, Statuen und Skulpturen sind dabei während des Transportes großen Risiken ausgesetzt. Die Handhabungen von Kunstwerken in Galerien, das Verladen auf Lkw, die Fahrt über holprige Straßenbelege oder der Umschlag auf Flughäfen setzen Kunstobjekten Situationen aus, in denen es zu schweren Schäden und zu einer beschleunigten Alterung kommen kann. Kunsttransporte sind somit als Ursache möglicher Beschädigungen von besonderer Bedeutung.
Laut dem Online-Portal Weltkunst passieren rund 15 Prozent der Kunstschäden während eines Transportes. Ein beträchtlicher Anteil, wenn bedacht wird, dass Schäden bei Kunsttransporten durch hohe Versicherungssummen in die Millionen gehen können. Auf etwa eine Milliarde Euro wird das jährliche Prämienvolumen für Kunstversicherung weltweit geschätzt.
Kunstwerke besitzen hohen ideellen Wert
Bei Kunsttransporten stellt jeder Schaden einen Verlust dar, weil jedes Kunstobjekt einzigartig ist und einen ideellen Wert besitzt. Bei Beschädigungen oder sogar Verlust sind historische Kunstwerke nicht wieder zu ersetzen. Eine Vermeidung von Transportschäden hat aus diesen Gründen für Transporteure höchste Priorität. Auch der Leihgeber von Kunstwerken möchte seine verliehenen Werke wieder unbeschadet zurückerhalten, ebenso wie Leihnehmer gewährleisten möchten, dass die Kunstobjekte, die sie für ihre Ausstellung ausgeliehen haben, ohne Beschädigungen ausstellbar sind, um zahlreiche Besucher anzulocken.
Risiken während des Kunsttransportes
Unabhängig davon, ob Gemälde oder Skulpturen transportiert werden: Während eines Transportes sind sie hohen Belastungen ausgesetzt: Klima und Licht sowie Schocks oder Vibrationen sind ernstzunehmende Transportrisiken. Während Vibrationen kontinuierlich über einen längeren Zeitraum wirken, treten Schocks als einmalige und plötzliche Erschütterung auf. Diese Schockereignisse treten häufig während der händischen Phasen des Transportes auf, z.B. beim Be- und Entladen.
Auch Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und UV-Strahlung können Kunstgegenstände beschädigen und zu hohen Versicherungskosten führen. Umso wichtiger ist es für den Transport, die klimatischen Bedingungen so stabil wie möglich zu halten. Die optimale Temperatur während eines Transportes beispielsweise von Gemälden sollte bei 17 Grad mit einer relativen Luftfeuchte zwischen 50 und 55 Prozent liegen.
Auswirkungen auf Kunstwerke
Kommt es zum Beispiel während des Transportes zu plötzlichen Temperaturanstiegen führt es bei Gemälden zu einer schnelleren Alterung. Zu viel Kälte wiederum kann zu Sprungbildungen (Craquélierung) und feinen Rissen führen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit verursacht Korrosion oder Schimmelbildung, ein zu niedriger Wert fördert unter anderem die Austrocknung. Bei einer abrupten Veränderung der Feuchte von über 5 Prozent sind sogar Absprengungen von Oberflächen möglich.
Auch Stöße und Vibrationen haben ein enormes Schadensrisiko für Kunstgegenstände: Schon kleinere Schocks während des Transportes können beispielsweise zu Malschichtablösungen und Materialschwächungen führen, die oftmals nur schwer zu erkennen sind und erst Jahre später festgestellt werden. Auch wenn sich keine Schäden direkt nach einem Transport erkennen lassen, können Ermüdungserscheinungen im Materialgefüge auftreten, die langfristig zu sichtbaren Auswirkungen führen können. Die Beweisführung und die Argumentation in einem Schadensprozess sind in diesem Fall schwierig.
Datenloggern weisen Schäden sicher nach
Der Transport von Kunst ist eine Herausforderung für jedes beauftragte Unternehmen. Neben der sorgfältigen Vorbereitung und der sicheren Überführung sind auch Dokumentations- und Nachweispflichten für Auftraggeber und Versicherungen zu erfüllen. Datenlogger, die Beschleunigungen, Schockereignisse, Stösse, Vibrationen, Licht, Temperaturen und Feuchte aufzeichnen, können die Lösung sein: Um Transportbedingungen zu registrieren und zu dokumentieren, eigenen sich besonders Transportdatenlogger, die außer- oder innerhalb der Transportverpackung befestigt werden. Durch spezifische Sensoren im Datenlogger werden alle kritischen Ereignisse (z.B. Temperatur, Feuchte, Beschleunigung, Licht, Position) während des Kunsttransportes ständig erfasst, mit einem Zeitstempel versehen und gespeichert. Per USB können alle relevanten Daten am PC aufbereitet und ausgewertet werden.
Vorteile von Transportdatenloggern:
- Dokumentation der Messdaten
- Echtzeitmonitoring
- Diebstahlverfolgung und -lokalisierung des Transportes
- Optimierung von Transportverpackungen
- Aufklärung von Schadensfällen und Versicherungsnachweis
- Vermeidung teurer Regressforderungen
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